Feldtag zur Biodiversität und Bodenschutz in der Landwirtschaft



Feldtag zur Biodiversität und Bodenschutz in der Landwirtschaft



Banzendorf. Ein Dorf mit weniger als 200 Einwohnern, gelegen zwischen Gransee, Lindow und Rheinsberg. Klingt nicht danach, als sei dies der ideale Ort, um sich dem Klimawandel entgegen zu stellen. Aber genauso ist es. Und der gemeinsame Feldtag der Rheinsberger Preussenquelle, dem Landschaftspflegeverband Prignitz-Ruppiner Land und dem Naturpark Stechlin-Ruppiner Land stellte dies am 17. Juni eindrucksvoll unter Beweis.

Über 30 Gäste konnten die drei Partner auf den Flächen der Gastgeber Ulrike Tönnies und Thomas Mielers begrüßen. Der Projektentwickler Hermann Wiesing berichtete, wie er im Auftrag der beiden Eigentümer deren Äcker im Verlauf der letzten 25 Jahre mit Hecken und Blühflächen renaturierte. Ein Schritt, der viel für Landwirtschaft und Natur bewirkte. Denn der immer stärker werdende Wind lässt Ackerflächen sprichwörtlich in Windeseile erodieren. Die neu angelegten Hecken bieten davor einen effektiven Schutz, sind Lebensraum für zahlreiche Arten und binden zusätzlich CO2 aus der Luft. Die dadurch entstehende Verringerung der Ackerfläche sei zu verschmerzen und stehe in keinem Verhältnis zu den enormen Vorteilen, die solche Umgestaltungen mit sich bringen würden, bestätigten sowohl Expert*innen als auch Landwirte, die unter den Gästen waren.

Zahlreiche Interessierte folgten der Einladung der drei Kooperationspartner

Ein zweites wichtiges Thema war die hohe Bedeutung von Brachflächen für die Biodiversität. Dr. Mario Schrumpf, Leiter des Naturpark Stechlin-Ruppiner Land, zeichnete ein dramatischen Bild des Artenschwundes in den vergangenen 30 Jahren. Dem müsse entgegengewirkt werden, darüber waren sich vor Ort alle einig. Dass sich Naturschutz und nachhaltige Energiegewinnung manchmal im Wege stehen und Interessen abgewägt werden müssen, zeigte sich bei der Besichtigung einer weiteren Fläche, die mit zwei Pferde-gezogenen Kremsern erreicht wurde. Unweit des Anwesens von Ulrike Tönnies und Thomas Mielers wurde eine Brachfläche besucht, auf der künftig Photovoltaik-Anlagen im großen Umfang installiert werden sollen. Anwesende Expert*innen referierten zu dem Thema und warben für einen Ausgleich der beiden Interessen.

Frank Stieldorf, Geschäftsführer Rheinsberger Preussenquelle

Neben dem Naturpark und dem Landschaftspflegeverband wurde von den Gästen vor allem das Engagement der Rheinsberger Preussenquelle gewürdigt. Eine derartige Unterstützung von Natur- und Umweltschutz sei von einem Unternehmen nicht erwartet worden, so der Tenor. Preussenquelle-Geschäftsführer Frank Stieldorf machte in seinem Vortrag deutlich, dass Umwelt- und Wasserschutz in der Firmen-DNA fest verankert sei. Nur ein gesunder Boden könne auch ein natürliches Wasser hervorbringen, so Stieldorf.

Alle Teilnehmer*innen waren sich am Abend einig, dass die Feldtage der drei Partner ein hervorragendes Instrument sind, um Praktiker*innen, Politik, Verbände und Öffentlichkeit zusammen zu bringen. Nur gemeinsam, könne man den Herausforderungen des Klimawandels begegnen. Der nächste Feldtag ist bereits in Planung.




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