„Strittmatter-Pfad“ als Wald-, Schul- & Lehrgarten



„Strittmatter-Pfad“ als Wald-, Schul- & Lehrgarten



Das alte Schulgebäude des Strittmatter-Gymnasium Gransee wurde zum Schuljahresende 2018/19 abgerissen und der freiwerdende Platz eingeebnet. Dieser fristet seitdem ein eher trostloses Dasein. Mitglieder der Schulkonferenz erhielten vom Landrat am letzten Schultag die Zusage, einen Teil des Freigeländes nutzen zu dürfen. Bereits seit Jahren entwickeln Schüler*innen gemeinsam mit den Lehrkräften ein Nutzungskonzept für eine „Outdoor Education“. Dies kann und soll nun endlich umgesetzt werden; Startschuss dazu wird die Projektwoche im Januar 2020 sein.

Eingebettet in die übergreifende Thematik BNE – Bildung für Nachhaltige Entwicklung soll ein multipel nutzbarer Raum entstehen, der die Funktion eines Lehrgartens, eines poetischen Erfahrungspfades sowie essbaren Wildpflanzenparks erfüllt. Der Garten des Schriftsteller-Ehepaares Eva und Erwin Strittmatter unterlegt das ganze Projekt wie ein unsichtbares Wasserzeichen, eine inspirierende Blaupause. Möge sich auch hier das Motto der Schule verwirklichen: Ad novas ripas!

Ein Wandelpfad, der alle Sinne anspricht, soll angelegt werden.

Schon recht früh kam die Idee eines Wandelpfades auf, der die historischen Vorbilder der alten Philosophenschulen des antiken Griechenlands und des Römischen Reiches aufgreift. Es soll ein holistischer Lernansatz gefördert werden, der alle Sinne anspricht: Geruch – über Düfte, Tastsinn – durch Berührung, Geschmack – durch Verinnerlichen des gebrühten Krautes (Tee), Gehör – durch Melodien der Singvögel, das Zirpen der Grillen; nicht zuletzt der Sehsinn – die Farbenvielfalt, die Oberflächen und Strukturen der verwendeten Pflanzen, die erzeugte Raumwirkung. Alles gemeinsam eröffnet den Nutzer*innen eine ganze Welt, eine Lernlandschaft, einen Entfaltungs- und Spielraum. In ihm sind neue Einsichten möglich, aber auch das Erlernen von Verantwortungsbewusstsein. Oberstes Ziel ist das gemeinsame Tun, quer durch alle Altersstufen. Im besten Fall wird die Kunst begriffen, zu lernen, ohne zu unterrichten.

Ganz zu Beginn steht mit der Projektwoche (Januar 2020) das erste Brainstorming zu dem Thema „Strittmatter-Pfad“ an. Welche Lieblingspflanzen hatte das Ehepaar? Wo können die Blumen, Gemüse, Sträucher und Bäume in „unserem Garten“ wieder auftauchen? Lässt sich Artenvielfalt planen? Wie weit sind die Wege in ein Biotop? Trägt sich das Projekt finanziell selbst nach Ende der Förderung? Wie funktioniert eine Schülerfirma? Diese und andere Fragen sollen geklärt werden, bevor die Ideen dann in einen ersten Plan einfließen. Dann folgen, den Jahreszeiten angepasst, Frühjahrs – und Herbstpflanzung (2020/21).

Der Anbau und Verkauf von Früchten soll das Projekt zusätzlich unterstützen.

Auf lange Sicht sollen Früchte, Nüsse, Gemüse und Kräuter in verarbeiteter Form verkauft werden. Die Erlöse tragen dann dazu bei, dass der Wald-, Schul- & Lehrgarten, der dem Strittmatter-Pfad Raum und Struktur gibt, sich selbst trägt. Lesungen, kleinere Theater-, Musik- und Kunstprojekte erobern sich das Areal zurück. Auch die naturwissenschaftlichen Zweige werden eine vorbereitete Umgebung vorfinden.

Ziel des Projektes ist, allen Beteiligten eine andere Art des Lernens zu ermöglichen und eine positive Visionen für die Zukunft zu vermitteln. In Schulen allgemein könnte diese neue Art des Teamworks erprobt werden. Das Strittmatter-Gymnasium Gransee möchte hier mit positivem Beispiel vorangehen.

Wenn das Projekt ausgezeichnet wird, soll das Preisgeld für Pflanzen, Werkzeuge, Honorare und die Dokumentation bzw. Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden.




1 Kommentare




  • Kommentar von Virena Schröder

    Ich vote für die essbare Schule bildungscampus Rheinsberg

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