Lebensraum für Insekten



Lebensraum für Insekten



Der NABU Regionalverband Calau e.V. hat eine einfache, wie effektive Idee entwickelt, um dem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt und dem Bestandsrückgang insbesondere bei Insekten etwas entgegen zu setzen: Flächen im innerstädtischen Raum oder in Gewerbegebieten, die nicht kommerziell genutzt werden, sollen höchstens nur noch zweimal im Jahr gemäht werden, um dadurch Nahrungs- und Reproduktionsflächen für Insekten zu schaffen. Infrage kommen Rasenflächen in Wohngebieten oder Gewerbegebieten. Nur, ungemähte Wiesen und Brachflächen wirken auf flüchtige Betrachter nicht selten verwahrlost. Und wer möchte mit seinem Grundstück schon gerne diesen Eindruck erwecken?

Passanten sollen informiert und zum Nachdenken angeregt werden.

Die Mitglieder des Regionalverbandes haben daher zwei Schilder im A4-Format entwickelt, die aufklären, dass es sich nicht um eine ungepflegte Fläche, sondern vielmehr um „Lebensraum für Insekten“ handelt. Ergänzt wird diese Information durch einen zweiseitigen Flyer. Der „unordentliche“ Anblick soll den Bürger*innen so erklärt und gleichzeitig ein Nach- bzw. Umdenken hervorgerufen werden. Die Schilder werden an den Flächen aufgestellt, der Flyer dient der Information aller Akteure. Gesprochen wird mit den Eigentümern der Flächen, also den Kommunen, den Wohnungsbaugesellschaften, den Gewerbetreibenden. Zur zusätzlichen Kommunikation der Idee wurden außerdem Medienvertreter angesprochen, Flyer postalisch an Gewerbetreibende versendet und vor allem die persönliche Kontaktaufnahme zur Erklärung des Projektes genutzt. Eine Kindergruppe – die Juniorrancher des Biosphärenreservats Spreewald – wurde in das Projekt einbezogen. Die NABU-Gruppe hat gemeinsam mit den Kindern den Bürgermeister der Stadt Lübbenau und die Wohnungsbaugesellschaft Lübbenau besucht. Dort haben die Juniorrancher die Hintergründe der Aktion erklärt und um das Aufstellen der Schilder an geeigneten Flächen gebeten. Bisher haben, neben Einzelpersonen, die Städte Lübbenau und Vetschau, die Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald (WIS GmbH) und der Arbeiter-Samariter-Bund ihre Teilnahme erklärt.

Die Juniorrancher des Biosphärenreservats Spreewald „im Einsatz“

Abgesehen vom Nutzen für die Insekten, entstehen durch das Engagement der Gruppe innerstädtische Wiesen, die wieder diesen Namen verdienen. Denn wenn wenig gemäht wird, haben Pflanzen, die zu den Standortbedingungen passen, wieder eine Chance sich anzusiedeln. Davon profitieren auch Vögel und andere Kleinsäuger, die sich zum Beispiel von Insekten oder Pflanzen ernähren. Weniger mähen, bedeutet auch weniger Lärm, weniger Abgase bzw. Energieverbrauch für Elektromäher. Weniger mähen, bedeutet auch weniger Wasserverdunstung, da der Boden nicht direkt der Sonnenbestrahlung ausgesetzt ist; bei Brandenburger Böden ein wichtiger Aspekt. Weniger mähen, bringt eine Pflanzenvielfalt, die durch den Anblick der Wiese auch das Herz erfreuen kann. Und Wildpflanzen wiederum bereichern durchaus unseren Speiseplan; können richtig eingesetzt, sogar Beschwerden lindern.

Sollte der NABU Regionalverband Calau den Nachhall gewinnen, soll das Preisgeld zur Refinanzierung der für das Projekt bereits ausgegebenen Mittel und für neue Schilder genutzt werden. Denn natürlich wollen die Akteur*innen noch mehr Menschen erreichen und naturnahe Wiesen schaffen. Wenn möglich, soll außerdem eine kleine Feier mit den aktiven Kindern auf einer Wiese umgesetzt werden.




7 Kommentare




  • Kommentar von Brunner Maria

    Ich finde es sehr gut und sinnvoll wenn für Insekten Lebensräume geschaffen und erhalten werden

  • Kommentar von Erika Teubner

    Natur ist Natur
    Wir alle benötigen die Natur.
    Die Natur braucht uns alledings nicht.

  • Kommentar von Gabriela Wimmer

    Ohne Worte!!! Sterben die Insekten, stirbt der Mensch. Worauf warten wir noch. Jede Aktivität ist wichtig.

  • Kommentar von Ines Wunderlich

    Das ist eine tolle Sache und sollte man in jeder Region einführen!

  • Kommentar von Monika Gierach

    Der Gedanken ist sehr gut, er sollte erweitert werden. Strassenränder, Feldraine und auch sonst nicht genutzte Kleinflächen sollten weniger gemäht werden. Wir müssen dringend von einer Sterilisation unserer Umwelt wegkommen. Wiesenflächen in Gärten könnten auch, wenigstens partiell, für Wildblumen in Ruhe gelassen werden. Ein großes Problem sind die von der EU vorgegebenen Mahdtermine der noch übriggebliebenen Brachflächen. In der Blühzeit werden viele Distelflächen als wichtiges Nahrungshabitat für Schmetterlinge und Kleinvögel vernichtet, weil es nur dann die Fördergelder für die Landwirte gibt. Wenn man Teilflächen stehen lassen würde, sie zu einem späteren Zeitpunkt mäht, wären vielen kleinen Bewohnern geholfen. Die Vernichtung von Hecken und Schilfgebieten, bedingt durch die Trockenheit der letzten Jahre mähbar, ist wieder sehr verbreitet und tut unseren Mitlebewesen auf dieser Erde nicht gut.

  • Kommentar von Olaf Hugen

    Ich unterstütze den Naturschutz!

  • Kommentar von henk rust

    ich wollte von dem schild mit dem schmetterling einige kaufen und in meinem ungemaehten wildgarten aufstellen weiss aber nicht wo der shop dazu ist. ich bin hier wegen meines verwilderten gartens in dem allerlei insekten ihre letzte zuflucht gefunden haben regelrecht gemobbt. fuehre einen aussichtslosen kampf gegen steinwiesenbesitzer, rasentrimmer,laubsauger geblaese und giftspritzer und feuerwerfer. habe manchmal den eindruck, die wissen alle nicht,wie sie uns noch schneller ins grab bringen koennen,das ist wohl die moderne form der selbstzerstoerung,. die leute sind sowas von egoistisch und daemlich,wo frueher wenigstens noch eine wiese war stehen heute autos auf steinplatten,carports oder plastikplanen mit steinen. das ist alles sowas von morbide das man fragt wo das herkommt, es gibt anscheinend keinen gesunden menschenverstand mehr.wer sich fuer den naturschutz einsetzt statt fuer den kauf eines neuen 1,5 t blechhaufens gilt hier als arbeitsverweigerer faulpeltz und schmutzfink.das man suerstoff produziert und kuehle das hat keinen wert,ach ja und die voegel koennen ja in den wald gehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*

*