Planet Plastik



Planet Plastik



Plastik hat unsere Welt erobert. Grenzüberschreitend, flächendeckend hat sich ein breiter Teppich von Plastik um unseren Planeten gespannt. Kaum ein Einkauf ist ohne Plastikverpackungen möglich. Das, was kurze Zeit Lebensmittel und Produkte schützt – glänzend, bunt, verlockend und längst selbstverständlich – bedroht langfristig die eigene Existenz. Der noch vor wenigen Jahren unbekannte Begriff der „Mikroplastik“ ist auf dem Weg ins Bewusstsein der Verbraucher zu gelangen. Aber jetzt auch Plastik im Leitungswasser?

 

In den USA untersuchten Forscher Leitungswasser unterschiedlichen Ländern von fünf Kontinenten. Insgesamt 159 Proben wurden gezogen und auf Plastikteilchen untersucht: Das beunruhigende Ergebnis: 83 % der analysierten Wässer wiesen Verunreinigungen mit Mikropartikeln auf. Auch in Deutschland wurden Plastikteilchen im Leitungswasser gefunden, wenn auch unter dem weltweiten Durchschnitt. Beunruhigend bleibt das Ergebnis trotzdem. Denn die Belastung im Wasser ist nachweisbar und es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten, dass wir weit weg von einer Lösung eines wachsenden Problems sind.

 

 

Über welche Wege findet Plastik ins Trinkwasser?

 

Mikroplastikteilchen stammen zum Beispiel aus kosmetischen Produkten, Reinigungsmitteln und Medikamenten und gelangen über den Abwasserweg in den Wasserkreislauf. Doch auch Abriebe von Kleidungsstücken, Teppichen, Autoreifen sind Ursachen für die zunehmende Plastikbelastung im Wasser. Die Wasserwerke, deren Anforderungen zur Wiederaufbereitung von Wasser ohnehin ständig wachsen und die bereits heute eine enorme Leistung erbringen um uns mit Trinkwasser zu versorgen, müssen sich zukünftig auch der Filterung von Mikroplastiken stellen. Zusätzliches Problem ist, das sich Plastik nicht abbaut, sondern in kleine und kleinste Partikel zersetzt. Eine Herausforderung, deren Lösung noch aussteht und ungeklärt ist. Experten erwarten man deutlich höhere Wasserpreise weil der  Anforderungskatalog zur Reinigung von Trinkwasser immer größer wird und die Wiederaufbereitung mit den bisherigen Mitteln nicht mehr zu decken ist

 

Mut zur Veränderung

 

Die Erde ist ein großer lebender Organismus. Neben Luft ist Wasser das elementare Transportmittel, das einem weltweiten Kreislauf unterliegt und in allen erdenklichen Zusammenhängen steht. Die Bedeutung ist schlichtweg existenziell für jede Form von Leben. Eine Selbstverständlichkeit, wie man meinen könnte. Doch die Wertschätzung für diese Kontexte ist vor allem in den wasserreichen Regionen noch gering.

 

Recycling von Plastikartikeln ist sicherlich ein wichtiger und sinnvoller Weg, aber es reicht bei weitem nicht aus, den weltweit wachsenden Plastikbergen gerecht zu werden. Wichtigster Ansatz dabei ist, ein weitgehender Verzicht auf Plastikartikel aller Art.

 

Gefordert sind dabei Wirtschaft und Politik, aber maßgeblich auch das Konsumverhalten der Verbraucher.

 

Dabei kann jeder Mensch direkte Beiträge leisten. Es ist eine Verhaltens- und Konsumveränderung, die dabei im Raume steht und die einen gewissen Mut einfordert, sich gegen den Mainstream zu stellen.

 

 

Einfache Umsetzungs-Tipps und Vorreiter sein

Wie wäre es mit…

 

  • Coffee-to-go-Becher ablehnen, den Kaffee vor Ort trinken oder einen Mehrwegbecher mitbringen.
  • Seife kaufen, anstelle der Flüssigseife. Feste Seife ist viel ergiebiger, weil sie nicht mit Wasser verdünnt ist und man spart Verpackung. Übrigens gibt es mittlerweile auch wieder Haarwaschseife.
  • PET-Flaschen durch Mehrwegglasflaschen ersetzen.
  • Obst- und Gemüse nicht in Plastikverpackung, sondern lose oder im Papiertüten einkaufen.
  • Die meisten technischen Dinge bestehen aus Plastikmaterialien. Bei technischen Defekten, nicht neukaufen sondern reparieren lassen.
  • Produkte mit wenig Inhalt und viel Verpackung meiden.
  • Kosmetische Produkte und Reinigungsmittel mit Mikroplastiken (z.B. Produkte mit Peeling-Effekten) meiden. Es gibt verschiedene Apps, die Produkte mit Mikroplastik zu identifizieren.
  • Plastiktüten ersetzen durch Mehrwegtragetaschen. Alternativ auch durch Körbe und Kartons.

 

Und…

 

Ganz im Allgemeinen: Weniger ist mehr und tut dem Planeten gut.

 

 




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